Grauzone Graue Wölfe – Handlungsstrategien im Umgang mit der ultranationalistischen Ülkücu-Bewegung

Seit Jahrzehnten sind türkische Nationalist*innen und Rechte auch in Teilen der türkeistämmigen Bevölkerung aktiv – und dies weitgehend ungestört. Der Krieg der türkischen Armee gegen Kurd:innen und die zunehmend autoritäre Herrschaft in der Türkei spiegeln sich in Konflikt- und Gewaltlinien und nicht zuletzt auch in Spannungen zwischen türkeistämmigen Menschen in Deutschland wider. Nationalistische und extrem rechte Organisationen wie die „Grauen Wölfe“ bieten gerade für türkische Jugendliche Identitäts- und Gemeinschaftsangebote, die sich auf eine mythisch überhöhte Geschichte des „Türkentums“ berufen.

Gegenüber einem türkischsprachigen Publikum werden die nationalistischen Inhalte offen propagiert, im öffentlichen Erscheinungsbild und in deutschsprachigen Verlautbarungen legen sie dagegen Wert darauf, den Anschein eines „ganz normalen“ Moscheevereins zu wahren, dessen vereinsinterne Arbeit und Aktivitäten im Stadtteil keinerlei politischem Anspruch folgen würden. Ohne Kenntnisse der entsprechenden Netzwerke, Organisationen, Symbole und Codes fällt es schwer, extrem rechte türkische Akteure und deren Aktivitäten zu erkennen und einzuordnen.

Der Politikwissenschaftler Dr. Ismail Küpeli wird uns einen Überblick über die aktuellen Akteure geben und auch Bezug nehmen zu deren Bedrohungspotential für Antifaschist*innen und Linke insgesamt.

Der Vortrag findet am 30.10.2024 um 20:30 im Café am Grün statt und ist eine Kooperationsveranstaltung vom Freundschaftsverein Marburg-Kurdistan, dem Antifa-Referat des AStA Marburgs und der Gruppe CAT.