Nach außen gibt sich Marburg gerne als Stadt, die in sozialen Belangen eine Vorreiterrolle einnimmt. Doch beim genaueren Hinsehen wird schnell deutlich, dass das Selbstbild täuscht: Freiräume verschwinden, die Diskussionen um Videoüberwachung und “Waffenverbotszone” an den Lahntreppen, sowie Beispiele sogenannter “defensiver Architektur” zeigen, dass Aufenthalt im öffentlichen Raum ohne Konsumzwang nicht erwünscht ist. Während der Wohnungsmarkt privaten Investoren mit ihren Luxusappartments überlassen wird, und die Wohnungssuche vor allem auch für Nicht-Weisse immer schwieriger wird, hat jahrelanger Leerstand von Gebäuden keine Konsequenzen für die Eigentümer*innen. Unterdessen werden rechte Burschenschaften mit aus fadenscheinigen Gründen als “gemeinnützig” geltenden Hausvereinen durch Steuererleichterungen still und heimlich subventioniert. Doch immer wieder gibt es auch Versuche, sich der neoliberalen Agenda zu widersetzen…
Bei einem Spaziergang durch die Oberstadt schauen wir uns Beispiele dieser Politik an!
Samstag, 06.04., 14:00 Uhr.