Ob Fakultativ oder Pflicht: Männerbünde zerschlagen!

Ob Fakultativ oder Pflicht: Männerbünde zerschlagen!

Den Burschis den Burschentag vermiesen.
Demonstration am 1.Oktober – 15 Uhr – Marktplatz

Am ersten Oktoberwochenende findet der alljährliche Burschentag der Neuen Deutschen Burschenschaft (NDB) statt. Dieses Jahr hier in Marburg.
Der Burschentag, dieses Mal in der Villa der Burschenschaft Arminia im Wehrdaer Weg 32, ist Treffpunkt für Rechte, Konservative und Antifeministen, um ein Mal im Jahr ihren ideologischen, rückwärtsgewandten Bullshit zu feiern. Zwar spaltete sich die Neue Deutsche Burschenschaft 1996 von der explizit rechten Deutschen Burschenschaft (DB) ab, sie folglich als unproblematisch einzustufen wäre trotzdem falsch. Allein aufgrund ihrer Tradition als Männerbund mit dem Ziel, ‚Deutschlands Elite‘ zu stellen, ist jede Burschenschaft rassistisch, sexistisch, klassistisch und antisemitisch.

Die Burschenschaft Arminia Marburg dümpelt in Marburg irgendwo zwischen (Rechts-)Konservativen und explizit Rechten. Sie vereint den CDU-Oberbürgermeisterkandidat Dirk Bamberger, Mitglied im Freundeskreis der Arminia, mit Simon Büssing, ehemaligem Aktivensprecher und Gründungsmitglied der Jungen Alternativen (JA) Marburg-Biedenkopf. Wohin das führt ist klar, der Landeskongress der JA fand 2017 im Haus der extrem rechten Burschenschaft Germania statt, dabei kam es zu gewalttätigen Angriffen von Burschen auf Journalist*innen. Doch noch mehr verbindet die Arminia mit den extrem rechten Vertretern der Deutschen Burschenschaft. Im Marburger Waffenring, in dem das burschenschaftliche Fechten organisiert wird, werden Nazis nicht nur toleriert, sondern sind elementarer Bestandteil. Zwar war die Frage nach der Pflichtmensur einer der Spaltungsgründe, wegen derer sich die NDB formal von der DB trennte, doch fechten die Marburger Burschen weiterhin munter gemeinsam – seien sie nun pflicht- oder fakultativ schlagend (das heißt das Fechten wird zwar gelehrt, eine Mensur zu schlagen ist aber keine Pflicht). Im Marburger Waffenring finden sich neben der Arminia auch die extrem rechten DB-Burschenschaften Germania, Normannia Leipzig und Rheinfranken.

Das zeigt, die Abgrenzung der NDB nach rechts, mit der sie sich immer gerne schmückt, gilt nur nach außen, während hinter den verschlossenen Türen der Burschenvillen weiter mit Nazis gesoffen, gefochten und Politik gemacht wird! Auch die NDB lebt weiterhin ihre reaktionäre Ideologie aus.
Das lassen wir nicht so stehen!

Daher ruft das Marburger Bündnis gegen Rechts für Samstag den 1.Oktober dazu auf, auf die Straße zu gehen.
Unter dem Motto ‚Ob Fakultativ oder Pflicht: Männerbünde Zerschlagen!‘ starten wir um 15 Uhr am Marktplatz und werden mit einer Kundgebung vor dem Anwesen im Wehrdaer Weg enden.
Bitte testet euch und tragt Maske!