Marburg hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Die Verdrängung ist überall sichtbar und spürbar. Ob Mietenwahnsinn, fehlender Wohnraum, Club- und Kneipensterben oder prekäre Verhältnisse in der Jugendarbeit – die Situation wird immer unerträglicher! Deshalb fordern wir:
(Sub)Kultur für Alle!
Ob durch illegale Verdrängung (wie beim Havanna8), Kneipen, die sich die Mieten nicht mehr leisten können oder Clubs wie das Till Dawn oder der Nachtsalon, die schließen mussten: Die Möglichkeiten im Nachtleben werden immer weniger. Auch etablierte Kulturzentren wie das KFZ oder das Café Trauma kämpfen mit permanenten Finanzierungsproblemen!
Wir brauchen Hedonismus und (Sub-)kultur, jenseits von Massenveranstaltungen wie 3 Tage Marburg!
Jugend braucht Raum!
Die Situation von Jugendlichen in der Stadt Marburg ist nicht erst seit kurzem katastrophal. Bereits im Marburger Jugendbericht von 2019 wurde ein desolater Zustand der Infrastruktur festgestellt. Es fehlt noch immer an Räumen, in denen sich Jugendliche aufhalten und entfalten können. Der Politik fällt zu den daraus resultierenden Problemen außer Diskussionen über Waffenverbotszonen und Videoüberwachung wenig ein.
Marburg braucht ein unabhängiges und selbstverwaltetes Jugendzentrum!
Für einen effektiven Mieter*innenschutz!
Verdrängung betrifft uns alle. Steigende Mieten zwingen Menschen mit geringem Einkommen aus der Stadt – egal ob alteingesessen oder zugezogen. Die Entwicklung neuen Wohnraums wird größtenteils Investoren überlassen, die Mietpreisbindung von Sozialwohnungen nur noch zeitlich begrenzt festgelegt, was den Bestand in Hessen seit 1990 mehr als halbiert hat. Statt leerer Worte der Politik wollen wir Taten sehen! Wir fordern einen effektiven Mietschutz, den Ausbau des sozialen Wohnraums und die Bekämpfung des Leerstands!
Wir tanzen uns den Frust von der Seele!
Kommt mit zur Nachttanzdemo am Samstag, den 13.07. Start ist um 19:30 Uhr am Erwin-Piscator-Haus, gemeinsam ziehen wir dann tanzend durch Marburg. Die Stadt gehört uns Allen! Nehmen wir sie uns!
Auf der Demo gilt absolutes Glasflaschenverbot!
Für weitere Infos: (Webseite noch im Aufbau) https://nachttanzdemo.marburg.link
Route
Wir geben die Route der Nachttanzdemonstration bekannt. Am Samstag, den 13.07, starten wir mit einer Auftaktkundgebung am Erwin-Piscator-Haus um 19:30. Anschließend geht es über die Biegenstraße – Deutschhausstraße – Robert-Koch-Straße – Bahnhofstraße zur Zwischenkundgebung am Hauptbahnhof Marburg. Danach werden wir folgende Route nehmen: Neue Kasseler Straße – Schlosserstraße – Afföllerwiesen, wo wir dann bei der Endkundgebung am Trauma enden. Wir laden euch im Anschluss an die Nachttanzdemonstration zur Aftershowparty im Trauma ab 22 Uhr ein!
Tanzen wir uns den Frust aus der Seele!
Awareness
Awareness – Was ist das?
To Be Aware – sich bewusst sein, sich informieren, für gewisse Problematiken sensibilisiert sein. Awareness ist ein Konzept, welches sich mit Problematiken von körperlicher und psychischer Missachtung von persönlichen Grenzen bis hin zu Gewalt beschäftigt. Verletzendes und Grenzüberschreitendes Verhalten, wie z.b. sexistische, antisemitische, rassistische, homo- und transfeindliche, ableistische oder vergleichbare Übergriffe werden nicht toleriert. Diskriminierung und Grenzen verletzendes Verhalten werden klar als solche benannt. Ebenso deutlich wird einem solchen Verhalten entschlossen entgegengetreten und Betroffene werden unterstützt.
Was bedeutet “Aware” sein und Awareness für die Veranstaltung?
- Individuelle Grenzen werden respektiert: Nein heißt Nein! Nur ein Ja ist ein Ja!
- Wo ein Übergriff beginnt, bestimmt immer die betroffene Person und sie hat Einfluss darauf, wie es nach dem Vorfall weitergeht!
- Die Wahrnehmung der betroffenen Person wird nicht in Frage gestellt – Solidarität steht an erster Stelle!
- Sensibilität für verschiedene Diskriminierungsformen aufbringen, sich weiterbilden ist wichtig!
- Manche Veranstaltungen haben sensible Themen(schwerpunkte), wie Rassismus oder Ableismus – das soll immer mitbedacht werden.
- Aufeinander achten ist wichtig – ein safer space ist abhängig von allen anwesenden Personen.
- Voraussetzung für Aware sein ist nüchtern sein!
Was tun, wenn etwas passiert?
Alle Mitarbeitenden (auch Ordner*innen) können angesprochen werden, wenn ein übergriffiges / grenzüberschreitendes und/oder diskriminierendes Verhalten beobachtet oder selbst erlebt wird. Bitte meldet alle Vorfälle (egal ob ihr diese nur beobachtet oder selbst Betroffen seid) den Mitarbeitenden. Unser Awarenessteam erkennt ihr an den blauen Westen!
Das Awarenesskonzept wurde durch die FLINTA*SPHERE Gruppe bereitgestellt.
Anschließend
Nach der Nachttanzdemonstration laden wir euch noch zu unserer Aftershowparty im Trauma ab 22 Uhr ein. Da es neben unseren Veranstaltungen auch einige andere unterstützenswerte Veranstaltungen gibt, möchten wir euch auf diese aufmerksam machen.
Schaut also bei der Soliparty von Soli-Asyl Marburg um 21 Uhr in der Rakete im Bettenhaus vorbei, oder geht zur Kundgebung und dem Jugendfest „Laut für die Jugend“ ab 18 Uhr am Rudolphsplatz. In der Cavete gibt’s die Discofunknight mit Sir Peter ab 22 Uhr und auch im Spock wird aufgelegt werden. Ansonsten gibt es ja noch die weiteren netten Kneipen in der Oberstadt, wie die Schlucke, wo ihr entspannt den Abend verbringen könnt.
Letzte Infos
Hier folgen die letzten Infos zu der Nachttanzdemonstration. Mit 17 Organisationen und Unterstützer*innen werden wir auf die Straße gehen. Insgesamt gibt es vier Wägen mit Musik vom Feinsten. Ganz vorne findet ihr den Wagen vom KFZ (Mate – Disco), dahinter den Wagen vom Mietenwahnsinn Bündnis (Sexy Samplers – House, Dance Electronic, Tech House), dahinter den Wagen vom Trauma (KDV & DJ Rizz – Hardgroove) und als letzter Wagen mit Musik findet ihr das Spock (Semper & Janeway – B2B Techno & Hip Hop). Ganz hinten wird die Cavete ohne Musik, aber mit einer Performance Art mitlaufen.
Die Auflagen sind folgende: Es gibt ein absolutes Glasflaschenverbot für die Demonstration. Wir bitten euch eure Getränke nicht in Glasflaschen mitzubringen. Eine Möglichkeit wäre auch, dass ihr diese davor umfüllt. Eine weitere Auflage: Das Mitführen von Hunden ist untersagt.
Zudem würden wir euch bitten Müll und Pfand nicht einfach auf die Straßen zu schmeißen. Dafür könnt ihr auch auf die Wägen zukommen, wo wir Müllsäcke vorbereitet haben. Der Pfand wird von uns gesammelt, um diesen an Soliasyl Marburg spenden zu können.
Tell your Friends – Damit wir eine große und erfolgreiche Nachttanzdemo haben!
Wir freuen uns schon auf Samstag!