Marjane ist zehn, als der Schah aus dem Iran vertrieben wird und die Ayatollahs an die Macht kommen. Zunächst ist die Familie voller Hoffnung, auch weil Marjanes Onkel, ein Kommunist, aus dem Gefängnis entlassen wird. Begeistert spielt die Kleine mit Freund:innen das widersprüchliche politische Geschehen nach. Sie selbst sieht sich als Prophetin, die mit Gott in Kontakt steht. Fortschritt und Freiheit bleiben im Zuge der Islamischen Revolution jedoch allzu bald auf der Strecke. Tausende werden inhaftiert, Frauen sind wieder gezwungen, ihre Gesichter mit Kopftüchern zu verhüllen. Die heranwachsende Marjane rebelliert, unterstützt von der resoluten, lebensklugen Großmutter, gegen die Sanktionen. Heimlich hört sie Pop- und Punk-Musik. Als der Onkel von den neuen Machthabern hingerichtet und Teheran im ersten Golfkrieg gegen den Irak bombardiert wird, beschließen Marjanes Eltern, die Tochter auf eine Schule nach Wien zu schicken. Obwohl Außenseiterin, findet sie schnell Anschluss. Doch eine unglücklich endende Liebe stürzt sie in tiefe Depression. Sie gibt die Schule auf, verliert die Wohnung und lebt auf der Straße. Als sie nach einer schweren Erkrankung in eine Klinik eingeliefert wird, beschließt sie, nach Teheran zurückzukehren und einen Neuanfang zu wagen. Mit 24 verlässt sie den Iran wieder in Richtung Paris. Diesmal ist es ein Abschied für immer.
Am 18.12 werden wir um 19 Uhr im Anarchistischen Infoladen Marburg den Film „Persepolis“ zeigen. Bringt euren Mund-Nasenschutz mit und testet euch, wenn möglich, davor!
Bambule Kino ist eine Kooperation der Gruppe CAT und dem OAT-Marburg. Gemeinsam zeigen wir alle zwei Monate im Anarchistischen Infoladen einen Film zu verschiedenen Kämpfen.